DVB-T in Uckerath


Seit dem Frühjahr 2005 können auch die traditionellen Fernseh-Programme in Uckerath nur noch mit Hilfe einer digitalen (DVB-fähigen) Empfangsanlage erreicht werden, es sei denn, man hat eine (analoge, ab 2012 ebenfalls digitale) Satellitenschüssel am Haus oder unter dem Dach, Kabelfernsehen wird in Uckerath nicht angeboten.
Hier über dieses Thema ein kleiner Bericht.


I. Die Theorie


Es gibt viele Möglichkeiten, Signale zu übermitteln.
Interessant sind hier nur

  • elektrisch analog, oder
  • elektrisch digital.
  • Lassen wir hier die physikalischen Grundlagen einmal weg und stellen nur fest, dass sich alle Möglichkeiten in der Übertragungstechnik ausschließen, soll heissen: entweder, oder.
    Die analoge Verbreitungstechnik ist zwar einfach, aber wesentlich unkomfortabler als die digitale, ein Grund, weshalb der 'Umstieg' durch die Anbieter erfolgte.

    DVB heisst: digital video broadcast,
    zu deutsch: digitale Videosignal-Verbreitung.
    Hierfür gibt es z.Zt. zwei etablierte Methoden:

  • S – satellite, also via Satellit, und
  • T – terristic, also 'über Land'.
  • Für beide Empfangsarten werden Zusatzgeräte benötigt, sog. DVB-Receiver, DVB-Signalaufbereitungsgeräte.
    Jeder Receiver versorgt einen Fernseher. Es gibt auch Receiver, die zwei Fernsehgräte versorgen können (TWIN-Receiver), dahinter vergirgt sich aber nichts anderes als zwei Receiver in einem Gehäuse.
    Nachteil der Satelliten-Empfangsanlage (ob SAT analog oder DVB-S digital): es ist eine feste Verdrahtung von der Antennenschüssel bis zum Receiver erforderlich, bei DVB-T hingegen genügt eine kleine Zimmerantenne (allerdings eine Antenne je Receiver), denn man muss ja kein Signal aus dem All auffangen, sondern eines, welches 'über Land kommt' (terristrisch eben), gestreut von den bekannten Fernsehtürmen. Deshalb können alte Fernseh-Empfangsanlagen, die bereits den analogen Empfang ermöglichten (i.d.R. auf dem Dach auf einem sog. 'Antennenmast' montiert), weiter verwendet werden:

    VHF-Antenne:
    Frequenzbereich 174-230 MHz (Kanal 5 – 12)
    (ohne UKW-Rundfunkempfang)


    (Symbolfoto, üblich: > 1,20m)

    UHF-Antenne:
    Frequenzbereich 470-790 Mhz (Kanal 21 – 68)
    (ohne UKW-Rundfunkempfang)


    (Symbolfoto, üblich: > 1,20m)

    Wer eine solche (monströse) Antennenanlage nicht bereits zugänglich hat, wird sie sich wegen DVB-T wohl kaum anschaffen und installieren wollen. Deshalb gibt es im Handel für diesen Zweck Zimmerantenen:

    DVB-T Zimmerantenne,
    Frequenzbereich wie oben,
    ohne UKW-Rundfunkempfang,
    ggfs. Stromversorgung erforderlich.


    (Symbolfoto, üblich: nicht höher als 0,6m)

    DVB-T Zimmerantenne,
    Frequenzbereich wie oben,
    jedoch mit UKW-Rundfunkempfang,
    ggfs. Stromversorgung erforderlich.


    (Symbolfoto, üblich: nicht höher als 0,8m)



    II. Die Praxis


    Als wir 1990 in Uckerath unser Haus bauten, glaubte ich, auf alle informationstechnischen Herausforderungen vorbereitet zu sein, wenn möglichst viel Verkabelungen vorgesehen werden. Strippen wurden gezogen 'ohne Ende', die SAT-Schüssel erhielt einen 4-fach-Verteiler, der die Signale in die (wie ich meinte) dafür geeigneten Räume verteilt.
    Im Laufe der Jahre haben sich aber die Gewohnheiten der Familie sehr verändert, und auch die Zimmer wurden mehrfach umgestaltet. So ergab sich Ende 2005 folgendes Problem: wie einen Fernsehempfang im gewohnten Umfang ermöglichen in einem Raum, der dafür niemals vorgesehen war? Auch der benachbarte Raum hat keinen SAT-Anschluss, ein einfacher Wanddurchbruch schied damit aus.


    Also startete ich ein DVB-T-Experiment:


    Phase 1

    Zunächst (zum Test) wurde in einen Pentium IV PC eine AverMedia 771 eingebaut und an die vorhandene, alte Antennenanlage unter dem Dach, langer Kabelweg, mit 20dB verstärkt, angeschlossen. Ergebnis: mangelhaft, nur 20% der verfügbaren Programme waren 'sehbar'.

    Eigentlich hätte hier schon Schluss sein müssen, sieht man sich die Karte der Signalverfügbarkeit von DVB-T an:



    Uckerath liegt im DVB-T-Randgebiet, da verwundert es eigentlich nicht, wenn die 'Ausbeute' nicht gut ist.

    Trotzdem wollte ich es wissen:
    Wie funktioniert DVB-T mit den dafür extra vorbereiteten Geräten ohne PC ?


    Phase 2

    DVB-T-Receiver (THOMSON DTI 1000, 80 EUR) gekauft, ganz einfache Teleskopantenne (9 EUR), kurzer Kabelweg, keine Verstärkung, angeschlossen, Fernsehverbindung (SCART) hergestellt...
    SUUUPER Bild, 90% der Programme problemlos verfügbar :


    Allerdings:

    aber: es klappt !


    Nach diesen Erfahrungen ist die Länge des Kabelweges von der Antenne zum Receiver entscheidend. Vielleicht kann ja jemand diesen Beitrag vervollständigen, indem mitgeteilt wird, wie es sich verhält, wenn statt des alten Antennenmastes eine DVB-T-Außenantenne installiert wird, und wie man daran dann mehrere Fernseher (über die alte Verteilungsanlage) anschließen kann.

    Informationen über Senderstandorte und Kanalbelegungen finden Sie hier !

    03/2013, Nachtrag:
    mittlerweile wurde die TV-Tunerkarte am PC gewechselt, und numehr habe ich auch dort - über die alte Hausantennenanlage - eine 'Trefferquote' von 80 %.


    Peter Dreeßen 01/2006, 03/2008, zuletzt geändert 04/2013